Ökosystem Wald – Laubwälder

Fortsetzung vom Gemeindeblatt 6.12.2024 Nr. 49:

Ähnliches geschah mit der Eiche, die dadurch zunehmend von Kiefernwäldern verdrängt wurde (z.B. Montiggl). Zu Zeiten der österreichisch-ungarische Monarchie war die Buche sehr geschätzt und es gab eine Verordnung, Tische, Stühle und andere Schulgegenstände aus Buchenholz herzustellen. Noch heute werden diese Schulmöbel hauptsächlich aus dieser Holzart hergestellt. Im 19. Jh., ebenfalls z.Z. der österreichisch-ungarischen Monarchie, wurde in Südtirol eine Verfügung an die Waldbesitzer erlassen, die Weißtannen (Abies alba) aus den Wäldern zu entfernen, da sie damals als ungeeignet für die Holzproduktion angesehen wurden! Andererseits setzte man aus ökonomischen Gründen zunehmend auf große Fichtenmonokulturen (Picea excelsa), deren Bestände mittlerweile, nicht zuletzt wegen ihrer Anfälligkeit gegenüber Stürmen und Schädlingen stark beeinträchtigt sind, und zwar europaweit (Flachwurzler und wärmeempfindlich). Während die Weißtanne bisher problemlos gedeiht und sich im Überetscher Mitterberg seit längerer Zeit sogar auf natürliche Weise gut vermehrt. Sie hat ein tiefes, üppiges Wurzelapparat, was für den Wald von Vorteil ist.

In Jahr 2019 konnten durch die Umweltgruppe Kaltern einzelne monumentale Buchen, die letzten großen Exemplare ihrer Art, mit einer Höhe von über 45 m und einem Durchmesser von beinahe 1 m, unter Landschaftsschutz gestellt werden.

Fortsetzung folgt…

WALDMEISTER/ASPERULA (Galium odoratum), auch Maikraut genannt, ist eine grün überwinternde, mehrjährige, krautige Pflanze, die sich flächig ausbreitet und eine Wuchshöhe bis zu 30 cm erreichtSie wächst gerne auf kalk- und stickstoffreichen Böden in schattigen und feuchten Buchen- und Nadelwäldern.

Als Heilpflanze hat sie eine beruhigende, antidepressive, krampflösende, gefäßerweiternde, entzündungshemmende und harntreibende Wirkung. In übermäßiger Dosierung kann sie berauschend sein und Benommenheit auslösen. Sie ist gut, um Wäsche zu parfümieren und Insekten fernzuhalten.

Botanische Wanderung im Fleimstal

Für Sonntag, den 16. Juni, hatte Frau Margit Franzelin von der Umweltgruppe eine Kräuter- und Blumenwanderung organisiert. 21 Personen trafen sich morgens um 7:30 Uhr auf dem Parkplatz am Bahnhof Kaltern, bildeten Fahrgemeinschaften und fuhren bis zum Bahnhof Auer. Anschließend ging es mit dem öffentlichen Bus bis zum Ausgangspunkt der Wanderung in San Lugano weiter.

Mit viel Neugierde und Vorfreude auf all die Erläuterungen des Biologen Herrn Hartmann Wirth zu den verschiedensten Kräutern, Blumen und Farnen wanderten wir von San Lugano bis Molina di Fiemme. Unterwegs lauschten wir den interessanten Ausführungen des Herrn Wirth zur Pflanzenwelt, ihren Familien, Gattungen und Arten. Dafür danken wir Herrn Wirth ganz herzlich.

Der Wettergott hielt den Regen von uns fern, wenige Wolken verdeckten die Sonne nur zeitweilig. Nach dem Mittagessen in Molina wurden wir auf schönen neuen Pfaden durch den dichten Wald geführt, zurück nach San Lugano. Eine lehrreiche Wanderung ging somit zu Ende. Sie wird uns allen in schöner Erinnerung bleiben.

                                                                        Ein Teilnehmer

Ein Schnappschuss unterwegs

Grüne Flagge von Legambiente für die ehrenamtlichen Schutzgebietspatenschaften

Der Umweltbund Legambiente hat heuer 23 grüne Flaggen vergeben, davon eine auch an Südtirol. Diese geht für die ehrenamtlichen Schutzgebietspatenschaften an das Landesamt für Natur sowie an mehrere Umweltgruppen, und zwar Vinschgau mit dem Koordinator Thomas Wilhalm, Eisacktal, Meran und Kaltern.

Seit Oktober 2016 gibt es, mit Trägerschaft Umweltgruppe Kaltern und Koordinatorin Erika Renner Sölva, auf Anregung von Thomas Wilhalm, Kurator für Botanik im Naturmuseum Bozen, eine Gruppe von Personen, die Patenschaften für Biotope/Naturdenkmäler im Überetsch, Unterland, Deutschnonsberg und Regglberg  übernommen  haben. Ihre Aufgabe besteht darin, diese Schutzgebiete ein- bis zweimal jährlich zu kontrollieren, Mängel aufzuzeigen, negative Eindrücke zu dokumentieren, eventuell  Müll zu entsorgen, oft Mähgut zu entfernen oder Neophyten auszureißen, um so die Forstarbeiter zu unterstützen.
Im Frühjahr findet ein Treffen in verschiedenen Lebensräumen statt wie z.B. Trockenrasen, Feuchtgebiete wie Moore,  bei dem Beamte vom Amt für Natur, der Forstbehörde und eine Fachfrau für Landschaftsökologie die Gruppe begleiten.
Beim Herbsttreffen werden  dann die Berichte besprochen. In unserer  Gruppe betreuen  zur Zeit 29 Pat*innen 61 Biotope und Naturdenkmäler.

Wir freuen uns nun, dass wir von Legambiente die Auszeichnung erhalten haben – will heißen, dass unser Einsatz sinnvoll ist und wertgeschätzt wird.

Flagge Legambiente